Die Krähen

Der Lebensraum der Krähen erstreckt sich von Eurasien bis Amerika. Es gibt verschiedene Arten. Aaskrähen, Nebelkrähen, Saatkrähen und zum Schluss die Rabenvögel. Sie leben meist nur mit einem Partner zusammen. Tagsüber bilden sie Familien von 15 bis 20 Stück. Diese fliegen morgens zur Mülldeponie um Futter zu suchen. Abends sammeln sich mehrere Familien zum Schlafen, wobei jede einen eigenen Rayon beansprucht.

Normalerweise kommen sie im Herbst und verschwinden im Frühjahr wieder. Schwache und Kranke fliegen da aber nicht mit, sondern bleiben bis zum nächsten Jahr hier. Es dürfte ihnen bei uns so gut gefallen, dass immer mehr hierbleiben. Leider sind diese Tiere auch Allesfresser. Somit räumen und zerstören sie auch Gelege der heimischen Singvögel. Auch kleine Säugetiere stehen auf der Speisekarte, junge Hasen, Feldhamster, Maulwürfe usw. Die bei uns jagende Bussardfamilie ist nicht in der Lage, mit der Krähenüberzahl fertig zu werden, weil die Krähen, wenn sie angegriffen werden, sich zur Wehr setzen und auf die Bussarde losgehen. Es kommt immer wieder zu Luftkämpfen, wo die Krähen kräftig Feder lassen müssen.

Dazu kommt noch, dass die Krähen von manchen Leuten gefüttert werden. Wenn Futter lockt, zeigen sich Krähen lernfähig. Sie können gar physikalische Gesetzmäßigkeiten durchschauen und diese auf andere Situationen übertragen. Werden ihre Erwartungen nicht erfüllt, geht ein riesengroßes Gezeter los. Meistens um fünf Uhr morgens. Dass da die Nachbarn nicht erfreut darüber sind, kann man sich wohl vorstellen. Besonders wenn das Geschrei samstags und sonntags losgeht, weil der Fütterer schläft.

Außerdem verunreinigen die guten Tiere die gesamte Umgebung. Da der Kot sehr scharf ist, zerfrisst er Autolacke, Dachrinnen und sogar Beton sehr schnell. Auch Blumenkästen und Gemüsebeete bevorzugen sie. Die Entfernung von frisch gesetzten Pflanzen dürfte eine Lieblingsbeschäftigung sein. Sie merken sich auch, wenn jemand böse zu ihnen ist, und machen einen großen Bogen um das Grundstück. Also bitte nicht füttern. Sie finden genug zu fressen.

 

Text: Manfred Skala, Nachtigallenweg

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